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Start-up Finanzguru : Paypal investiert in Frankfurter Fintech

Die Zwillinge Benjamin und Alexander Michel Bild: Marcus Kaufhold

Das aus der „Höhle der Löwen“ bekannte Fintech Finanzguru erhält 13 Millionen Euro. Auch die Deutsche Bank erhöht ihre Anteile.

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          Die Deutsche Bank ist schon an Bord, nun hat sich ein weiterer bekannter Investor am Frankfurter Finanz-Startups Finanzguru beteiligt: Wie das Unternehmen der Zwillinge Alexander und Benjamin Michel mitteilte, hat in der jüngsten Finanzierungsrunde unter anderem die Beteiligungsgesellschaft des amerikanischen Bezahlriesen Paypal in das Frankfurter Fintech investiert.

          Daniel Schleidt
          Koordinator der Wirtschaftsredaktion in der Rhein-Main-Zeitung.

          Insgesamt fließen 13 Millionen Euro. Finanzguru betreibt eine App, die mithilfe Künstlicher Intelligenz die Finanzsituation ihrer Kunden analysiert und darauf basierend Angebote macht, etwa für neue Versicherungen oder Finanzprodukte.

          Finanzguru: Geld soll in Beratung fließen

          Neben Paypal Ventures gehört auch der Frühphasen-Investor Scor Ventures zu den neuen Partnern. Die Gründer von Finanzguru halten nach eigenen Aussagen weiter rund ein Drittel der Geschäftsanteile. Die bisherigen Bestandsinvestoren, darunter die Deutsche Bank, seien die Finanzierungsrunde mitgegangen. Die Bestandsinvestoren hätten aber aufgrund der hohen Nachfrage nicht so viel investieren können wie die neuen Investoren, sagte Alexander Michel der F.A.Z. Daher habe die Deutsche Bank nach der Runde weniger Anteile als vorher. 

          Damit hat Finanzguru seit seiner Gründung 2015 nun 27 Millionen Euro eingesammelt. Zu den Bestandsinvestoren aus früheren Runden gehören neben der Deutschen Bank auch der deutsche Wagniskapital-Fonds Coparion, der sich auf junge, deutsche Technologieunternehmen spezialisiert hat, aber auch der Fonds VR Ventures, hinter dem die Berliner Volksbank steht, sowie Hannover Digital Investments. Als Business-Angel ist zudem der ehemalige Postbank-Chef Frank Strauß an Bord. Das Geld der Investoren will Finanzguru vor allem in die Beratung investieren.

          Finanzguru beschäftigt 70 Mitarbeiter

          Die 2018 auf den Markt gebrachte App ermöglicht es den derzeit rund 1,5 Millionen Kunden der App, ihre Konten an einem Ort zu verwalten. Die Anwendung analysiert zudem die Bankdaten und empfiehlt den Nutzern neue oder günstigere Produkte, indem zum Beispiel Versicherungen mit anderen verglichen werden. Finanzguru profitiert dann von der Provision bei Abschluss eines neuen Vertrages.

          Die App Finanzguru analysiert Verträge und bietet günstigere Optionen an.
          Die App Finanzguru analysiert Verträge und bietet günstigere Optionen an. : Bild: Marcus Kaufhold

          Zuletzt wurde vor allem die persönliche Beratung der Kunden stark in Anspruch genommen, so Alexander Michel, dieses Segment soll weiter ausgebaut werden. Damit dürfte auch die Zahl von derzeit 70 Mitarbeitern weiter steigen. Finanzguru hat seinen Sitz im ehemaligen Fintech-Hub der Deutschen Börse am Frankfurter Sandweg.

          Bekannt aus der „Höhle der Löwen“

          Bekannt wurden die Zwillinge und ihr Unternehmen 2018 durch einen Auftritt in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“. Damals stecke Investor Carsten Maschmeyer eine Million Euro in das Unternehmen, es ist bis heute das höchste Einzel-Investment der TV-Produktion. Mit seinem Unternehmen Seed+Speed ist Maschmeyer ebenfalls weiter beteiligt, die neue Finanzierungsrunde konnte er aber nicht mitgehen, so Michel, weil die Statuten seines Unternehmens keine höhere Beteiligung zulassen.

          Noch schreibt Finanzguru keine schwarzen Zahlen, was laut Michel an den hohen Marketingausgaben liegt, die für weiteres Wachstum in einem umkämpften Markt sorgen sollen. Im vergangenen Jahr habe sich der Umsatz verdreifacht, so Michel, in diesem Jahr will das Unternehmen die Zehn-Millionen-Euro-Marke bei den Umsätzen überspringen..

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