Der vergebliche Versuch der Reichsbank, die Mark zu stützen, war kein Stabilisierungsversuch, sondern eine Kriegsmaßnahme. Weite Teile der Wirtschaft zogen nicht mit. Aus der Frankfurter Zeitung vom 30. Mai 1923.
Die Zerrüttung der Finanzen zerrüttet die Währung, und die Zerrüttung der Währung zerstört weiter vollends die Finanzen. Die Inflationssteuer von riesigem Umfange trifft gerade die Schichten, die am wenigsten imstande sind, sie zu tragen. Aus der Frankfurter Zeitung vom 25. Mai 1923.
Die Mark hat in der ersten Maihälfte am Devisenmarkt sehr stark abgewertet. Auch die Reichsbank kann den Verfall nicht verhindern. Aus der Frankfurter Zeitung vom 20. Mai.
Die Inflation von 1923 schuf Not und Elend und unterminierte das Vertrauen vieler Menschen in die Weimarer Republik. Auf FAZ.NET machen wir nun 100 Jahre alte Artikel aus der alten Frankfurter Zeitung zugänglich. Sie zeigen und analysieren, was damals geschah.
Frankreichs vorläufige Bilanz der Ruhrbesetzung übersieht die erheblichen volkswirtschaftlichen und moralischen Kosten seines Zerstörungswerks. Aus der Frankfurter Zeitung vom 19. Mai 1923.
Die Nationalversammlung war das glänzendste Parlament, das es in Deutschland und vielleicht sogar in der ganzen Welt gegeben hat. Von Friedrich Payer aus der Frankfurter Zeitung vom 18. Mai 1923.
Die Regierung erreicht weder die eigene Bevölkerung noch das Ausland. Unter den Oppositionsparteien verweigern die Deutschnationalen Diskussionen über politische Inhalte. Aus der Frankfurter Zeitung vom 17. Mai 1923.
Vor 75 Jahren trat die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zusammen. Sie hat viele ihrer Vorhaben nicht erreicht. Dennoch verdient dieser Tag Gedenken. Aus der Frankfurter Zeitung vom 10. Mai 1923
Die Entwertung der Mark fördert die Ausgabe von Sachwertanleihen. Für Kali gibt es allerdings keinen freien Marktpreis. Aus der Frankfurter Zeitung vom 6. Mai 1923
Ein Putschversuch der Nationalsozialisten ist zwar jämmerlich gescheitert. Doch ist es ein Skandal, dass die Regierung in Bayern nicht entschieden gegen Hitler vorgeht. Aus der Frankfurter Zeitung vom 5. Mai 1923
Ein Verbot der NSDAP lehnt die Regierung in München aber ab. Die SPD wiederum hat kein Vertrauen in die Festigkeit der Regierung. Aus der Frankfurter Zeitung vom 26. April 1923.
Rudolf Havenstein erläutert den kräftigen Anstieg des Diskontsatzes von 12 auf 18 Prozent. Die Börse hat gelassen auf die unerwartete Entscheidung reagiert. Aus der Frankfurter Zeitung vom 25. April 1923.
Der Diskontsatz springt von 12 auf 18 Prozent, der Lombardsatz von 13 auf 19 Prozent. Höhere Zinsen sollen die Spekulation gegen die Mark erschweren. Aus der Frankfurter Zeitung vom 24. April 1923.
Die Reichsbank ist nicht länger in der Lage, den Wechselkurs zu stabilisieren. Die Politik reagiert leider nur halbherzig. Aus der Frankfurter Zeitung vom 21. April 1923.
Die Inflation führt zu noch komplizierteren Steuerformularen. Doch kann das Individuum nur gedeihen, wenn der Staat gesund ist. Aus der Frankfurter Zeitung vom 20. April 1923.
Die Bilanz der Ruhrbesetzung enthält vor allem Passivposten. Die Wirtschaft leidet, und die Inflationsrate steigt stark. Aus der Frankfurter Zeitung vom 15. April 1923
Der passive Widerstand der Bevölkerung verhindert einen Erfolg der Franzosen und Belgier. Ein Bericht nach drei Monaten Besetzung. Aus der Frankfurter Zeitung vom 13. April 1923
Die deutschen Nationalisten sind laut, aber sie haben nichts Sinnvolles zu sagen. Deutschland darf ihnen nicht noch einmal auf den Leim gehen. Aus der Frankfurter Zeitung vom 11. April 1923
London und Paris versuchen, ihre Differenzen zu überwinden. Das Ergebnis könnte ein von Deutschland abgetrennter neutraler Rheinlandstaat sein. Das muss Berlin verhindern. Aus der Frankfurter Zeitung vom 9. April 1923
Französische Soldaten schießen in Arbeitermassen. Der Versuch, Deutschland für den Vorfall verantwortlich zu machen, wird scheitern. Aus der Frankfurter Zeitung vom 3. April 1923
Die Politik der Duldung der nationalsozialistischen Gewaltdrohungen macht Hitler noch übermütiger. Die Bayerische Regierung reagiert leider unentschlossen. Aus der Frankfurter Zeitung vom 1. April 1923.
Die schlechte wirtschaftliche Lage veranlasst die Nachfrager auf dem Kohlenmarkt trotz der niedrigeren Preise weiterhin zur Zurückhaltung. Aus der Frankfurter Zeitung vom 30. März 1923.
Der geistige Zustand Deutschlands gleicht einem latenten Bürgerkrieg. Empörung und blinde Wut schaden im Kampf um die Zukunft. Aus der Frankfurter Zeitung vom 28. März 1923.
Die Wirtschaft fordert eine niedrigere Kohlensteuer, die jedoch für den Staatshaushalt von erheblicher Bedeutung ist. Aus der Frankfurter Zeitung vom 20. März 1923.
Trotz eines starken Anstiegs der Geldmenge hat die Mark an Wert gewonnen. Diese Sondersituation erklärt sich mit der Besetzung des Ruhrgebiets und kann auf Dauer keinen Bestand haben. Aus der Frankfurter Zeitung vom 17. März 1923.
Die Stabilisierung der Mark am Devisenmarkt lässt das Spekulationsgebäude am Aktienmarkt einstürzen. Ausländer halten sich mit Aktienkäufen zurück. Aus der Frankfurter Zeitung vom 10. März 1923.